Bisher haben sich viele Autokäufer nicht für ein Elektroauto entschieden, weil sie einige Nachteile in Kauf nehmen mussten. Doch die Sparte der E-Autos ist gerade eben in einem erheblichen Wandel. Er ist bestens dazu geeignet, genau diese Nachteile aus dem Weg zu räumen. Aber auch politische Entscheidungen tragen dazu bei, dass das Interesse an Elektroautos künftig deutlich steigen dürfte.
 
 

Nachteile der E-Autos werden schrittweise beseitigt

Als einen Minuspunkt bringen viele Autokäufer die beschränkte Reichweite der E-Autos. Doch dort gibt es eine sehr positive Entwicklung. Im Jahr 2011 lag die durchschnittliche Reichweite mit einer Akkuladung bei gerade einmal 150 Kilometern. Bis zum Jahr 2014 erhöhte sie sich auf einen Durchschnittswert von 210 Kilometern. Ein Jahr später betrug die Reichweite der E-Autos im Schnitt 240 Kilometer. Der technische Fortschritt beim Energieverbrauch der Motoren und der Ladekapazität der Akkus schreitet rasant voran. Die aktuellen Einschätzungen weisen für das Jahr 2020 einen Reichweitendurchschnitt von 400 Kilometern aus. Das heißt, die Reichweiten sind kein Argument mehr, was gegen die Abgabe eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor und niedrigen Abgasnormen beispielsweise an einen Berliner Autoverwerter und den Kauf eines Neufahrzeugs mit Elektroantrieb spricht.
 

Zahl der nutzbaren Ladestationen steigt ständig weiter an

Ein weiteres Contra-Argument stellte bisher die Kritik an der Zahl und Verteilung der verfügbaren Ladestationen dar. Auch das zieht nicht mehr. Ladesäulen gibt es mittlerweile bei der überwiegenden Mehrheit der Tankstellen und größeren Rastplätze sowohl an den Autobahnen als auch den Bundesstraßen. Auch in den Innenstädten muss nach Ladesäulen nicht lange gesucht werden. Die Ordnungshüter achten zudem verstärkt darauf, dass die Stellplätze an den Ladesäulen nicht von Falschparkern blockiert werden. Außerdem gibt es „Knöllchen“, wenn das Auto nach dem Abschluss des Ladevorgangs nicht schnell genug weggefahren wird. Viele Unternehmen sind ebenfalls vorbildlich und bieten ihren Mitarbeitern sogar die kostenlose Nutzung von Ladesäulen auf den Betriebsparkplätzen an.
 

Zwangspausen durch die Nachladung werden immer kürzer

Viele Fahrzeugkäufer befürchten, dass sie bei einem E-Auto lange Zwangspausen für die Aufladung der Akkus in Kauf nehmen müssen. Auch das ist ein Vorurteil, welches die technische Entwicklung der letzten Jahre nicht berücksichtigt. Die in den Fahrzeugen integrierte Ladetechnik unterstützt bei den Modellen der jüngsten Generationen durchweg die Schnellladung. Bis zu 80 Prozent der vollen Ladekapazität können so in weniger als einer Stunde erreicht werden. Auch immer mehr Ladesäulen bieten einen Support für die Schnellladung. Aktuelle Statistiken weisen aus, dass das mittlerweile auf rund die Hälfte aller Ladestationen zutrifft.

Jede fünfte Ladestation unterstützt außerdem eine superschnelle Ladung. Nur rund ein Drittel aller öffentlich zugänglichen Ladesäulen bietet eine Leistung von weniger als elf Kilowatt und erfordert damit viel Zeit bei der Aufladung. Der Anteil der Supercharger mit Leistungen von mehr als 43 Kilowatt steigt seit 2014 kontinuierlich an. Wer sich immer sicher sein möchte, schnell eine geeignete Ladestation zu finden, kann inzwischen kostenlose Apps fürs Smartphone für die Suche nutzen.
 

Dieselskandal trägt zum erhöhten Interesse an E-Autos bei

Wer seinen alten Diesel abgibt und sich als Ersatz ein E-Auto kauft, braucht sich in keiner Weise vor neuen Schritten der Bundesregierung, der Landesregierungen und der Kommunalverwaltungen zur Verbesserung der Luftqualität zu fürchten. Beim Umstieg auf ein Elektroauto drohen keine Fahrverbote und Aussperrungen aus den Umweltzonen der Innenstädte. Das Gegenteil ist der Fall. In vielen Städten können die Besitzer von E-Autos besondere Vorteile für sich verbuchen. Ihre Bandbreite wächst ständig. In einigen Metropolen laufen beispielsweise erfolgreiche Tests zur Freigabe der Nutzung der Busspuren durch Elektroautos. Andere Kommunen fördern die Elektromobilität durch die Reservierung von Parkplätzen für E-Autos oder eine Reduzierung der Parkgebühren für Fahrzeuge mit umweltfreundlichem Elektroantrieb. Sie haben aber noch einen anderen Vorteil. Wer eine Fotovoltaikanlage besitzt, kann die Akkus seines Autos zum Nulltarif aufladen. Dadurch besteht eine weitgehende Unabhängigkeit von der künftigen Entwicklung der Strompreise.
 
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