Im Pkw-Bereich setzen die Hersteller ja schon seit einigen Jahren erfolgreich auf alternative Kraftstoffe und Antriebe. Aber auch bei Nutzfahrzeugen findet seit einiger Zeit ein klares Umdenken statt. Neben den Umweltvorteilen können nämlich gerade Lkws auch kostengünstiger gefahren werden. Wir geben hier einen kurzen Überblick, welche Möglichkeiten sich in Zukunft durchsetzen könnten.
Autogas-Diesel-Blending
Wie bei den Personenkraftwagen dürfte auch im Nutzfahrzeugbereich der bekannte Alternativkraftstoff Autogas (LPG, Flüssiggas) zu den einfachsten und günstigsten Möglichkeiten zählen, ganze Fuhrparks auf den sparsamen und vor allem umweltschonenden Antrieb aufzurüsten. Der Vorteil liegt hier klar auf der Hand, da der Gasantrieb bereits in vielen Lkws problemlos und mit geringem Aufwand eingebaut werden kann.
Nutzfahrzeuge verfügen in den meisten Fällen über einen Dieselantrieb. Da es sich dabei um einen Selbstzünder handelt, Flüssiggas aber (wie Benzin auch) fremd gezündet werden muss, wird bei der Aufrüstung die sogenannte Autogas-Diesel-Blending Technologie eingesetzt. In diesem Fall fahren die Fahrzeuge im Mischbetrieb (70% Diesel zu 30% Autogas). Die Kraftstoffkosten lassen sich so um etwa 10 – 15 Prozent senken.
Elektroantrieb
Auch die Elektromobilität ist im Nutzfahrzeugsektor angekommen. So gibt es zumindest schon einige Prototypen, die rein elektrisch unterwegs sind. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um kleinere Elektro-Lkws der Gewichtsklassen 7,5-12 Tonnen. Hierbei werden besonders leistungsstarke Batteriepacks mit 100 kW/h oder mehr eingesetzt, um akzeptable Reichweiten von etwa 150 – 200 Kilometer zu erreichen.
Ein Beispiel hierfür ist die SMITH-Elektro-LKW-Reihe, welche in Deutschland von ORTEN Fahrzeugaufbau vertrieben wird. Insbesondere im Nahverkehrsbereich können Elektronutzfahrzeuge ihren Umweltvorteil ausspielen, da es hier weniger auf die Reichweite ankommt.
Hybridtechnik
Im Pkw-Bereich wird die Hybridtechnologie längst serienmäßig verwendet. Hersteller wie zum Beispiel Toyota bieten hier bereits zahlreiche Modelle an. Um die Nachteile der reinen Elektromobilität (geringe Reichweite) zu umgehen, wird auch im Nutzfahrzeugbereich mit der Hybridtechnik experimentiert. Die Kombination aus konventionellem Dieselantrieb und einem Elektromotor, der nur bei geringen Geschwindigkeiten eingesetzt wird und/oder bei höheren Geschwindigkeiten unterstützend wirkt, klingt sehr vielversprechend. Ein Beispiel sind die Nutzfahrzeuge von Renault Trucks, welche unter anderem von Norbert Dentressangle erfolgreich getestet wurden.
Biodiesel
Bereits ein alter Hut ist die Verwendung von Biodiesel als Kraftstoffalternative. Viele Speditionen setzen schon heute B100 ein und haben oftmals sogar eine eigene Biodiesel-Tankstelle auf dem Betriebsgelände stehen. Doch bei den modernen Lkws ist hier Vorsicht geboten. Nicht jeder Hersteller hat die aktuellen Nutzfahrzeuge für den Betrieb mit Biodiesel freigegeben. Grund hierfür sind die neuen Euro5 und Euro6 Abgasgrenzwerte, welche besonders moderne und technisch sehr aufwendige Hochdruckpumpen verlangen, die oftmals den „aggressiveren“ Biodiesel Kraftstoff nicht vertragen.
Reiner Dieselbetrieb wird weiterhin bevorzugt
Wer auf Online-Fahrzeugmärkten wie zum Beispiel https://www.truckscout24.de nach Lkws mit Autogas-, Elektro-, Biodiesel oder Hybridantrieb sucht, wird schnell feststellen, dass die verschiedenen Technologien bisher noch nicht im Markt angekommen sind. Doch die Hersteller arbeiten mit Hochdruck an alternativen Antriebskonzepten und der Verwendung von umweltfreundlicheren Kraftstoffen, um die im strengeren Abgaswerte einzuhalten. Außerdem helfen einige Konzepte wie zum Beispiel die Autogas-Diesel-Blending Technologie auch dabei, den Kilometerpreis erfolgreich zu senken.