Elektroautos werden als Modelle der Zukunft derzeit in den Medien viel diskutiert. Fachleute kennen indes noch andere Mobilitäts-Lösungen. Schmutzige Verbrennungsmotoren belasten Umwelt und Klima. Synthetisches Benzin soll jetzt Abhilfe schaffen. Während das Umweltministerium noch am schnellen Umstieg auf elektrische Antriebe arbeitet, entwickeln Experten alternative Motoren und Kraftstoffe.
 

Motoren und Kraftstoff optimieren

Dabei erweist sich Großbritannien als führend. Wie in der britischen Hauptstadt London beschlossen wurde, sollen spätestens ab dem Jahr 2040 keine Fahrzeuge mit Diesel- oder Ottomotor mehr zugelassen werden. Länder wie China und Indien planen eine Quotenregelung für E-Autos. Währenddessen hält die Autoindustrie in Deutschland die Entscheidung gegen die Verbrenner für unzureichend und will Motoren und Kraftstoff optimieren. Statt auf herkömmliches Benzin setzt die moderne Technik auf künstliche Kraftstoffe, beispielsweise mit CO2 angereicherten Wasserstoff. Damit kann Experten zufolge der Schadstoffausstoß der Kraftfahrzeuge gesenkt und der Verkehr langfristig auf regenerative Energien umgestellt werden.
 

Fragwürdige Klimabilanz von Autobatterien

Allein das Fahren von Elektroautos hat keinen positiven Effekt behaupten Wissenschaftler, denn diese Umstellung ist nur sinnvoll, wenn die E-Autos gleichzeitig mit grünem Strom fahren. Das ist allerdings in Europa unrealistisch. Die Klimabilanz der Autobatterien ist diesem Zusammenhang ebenfalls Gegenstand der Diskussion. Zumal sich inzwischen herausgestellt hat, dass Elektroautos einen gesundheitsschädlichen Abrieb von Reifen und Bremsen erzeugen. Um die E-Autos in Deutschland in großem Umfang einzuführen, fehlen Ladestationen. Außerdem müssten Batterielösungen für Busse, Lastkraftwagen und Baumaschinen gefunden werden. Synthetische Kraftstoffe als Alternative erscheinen daher vielen Fachleuten als sinnvoll. Diese erzeugen beim Verbrennen im Dieselmotor nur wenige Partikel und setzen kaum Stickstoff-Emissionen frei. Deshalb stellen diese Kraftstoffe vor allem für Innenstädte und Großstädte eine Verbesserung dar.
 

Neue Designerkraftstoffe aus erneuerbaren Energien

Die neuen Designerkraftstoffe können zukünftig hauptsächlich aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt werden. Zur Herstellung der Kraftstoffe wird nicht nur Wasserstoff, sondern auch Kohlendioxid benötigt. Die Mobilität soll deshalb dazu genutzt werden, um CO2 sinnvoll zu verwerten, ohne neue Technologien zu entwickeln. Elektroautos werden beim Autofahren der Zukunft dennoch eine wichtige Rolle spielen. Derzeit suchen die Verbraucher noch nach zuverlässigen Neu- und Gebrauchtwagen. In Zukunft sollen die Verbrennungsmotoren mit sauberem Designerkraftstoff betankt werden. Mit den E-Fuels können auch Autos mit herkömmlichen Motoren emissionsfrei fahren. Nachhaltige Flüssigkraftstoffe schonen die Umwelt und stoßen kein klimaschädliches CO2 aus. CO2-neutrale Kraftstoffe können aus regenerativ erzeugtem Strom hergestellt werden. Dabei wird durch die Elektrolyse Strom in Wasserstoff umgewandelt und unter Zugabe von CO2 Kraftstoff erzeugt.
 

Erste Konzepte liegen vor

Synthethischer Kraftstoff wird bereits bei der Deutschen Bahn und der Bundeswehr für die Panzer genutzt. Während Autohersteller und ihre Zulieferer diesem Thema früher kritisch gegenüberstanden, existieren heute bereits erste Fahrzeugkonzepte. Es soll bereits weitere Interessenten für den grünen Designerkraftstoff geben. Fachleute sagen voraus, dass bereits in zwei oder drei Jahren alternative Kraftstoffe deutschlandweit verfügbar sein werden. Zahlreiche Betriebe der Autoindustrie, Zulieferer und Unternehmen der chemischen Industrie haben sich einer Initiative hinsichtlich der Mobilität durch synthetische Kraftstoffe angeschlossen. Es liegen bereits Patente vor und Start-Ups bekunden Interesse, mit dem notwendigen technischen Wissen den Kraftstoff in einer Fabrik herzustellen.

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