Kaufpotenzial für Elektrofahrzeuge bei den sogenannten Early Adoptern

Early Adopter werden diejenigen bezeichnet, die als potenzielle Kunden für neue Technologien und Produkte gelten. Ihre Schwerpunkte bei der Bewertung der einzelnen Aspekte eines neuen Produkts geben Auskunft darüber, ob eine Weiterentwicklung und Marktetablierung als rentabel eingeschätzt werden kann.


Was bewerten die Early Adopter bei Elektrofahrzeugen?

Worauf die Interessenten achten, wenn sie über den Kauf von Elektrofahrzeugen entscheiden, das brachte eine Studie des Fraunhoferinstituts ans Tageslicht. Dort stehen die Gesamtkosten über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs im Vordergrund. Sinn macht das allein schon deshalb, weil die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge deutlich über den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor liegen. Dafür fallen für Elektrofahrzeuge aber erheblich niedrigere Unterhaltskosten an. Das resultiert nicht nur aus der Differenz bei der KFZ-Steuer, sondern auch daraus, dass der Ladestrom günstiger ist als der Kauf von Benzin und Diesel an der Tankstelle. Wie sich das ökologisch auswirkt, hängt von der Art der Herstellung des zur Aufladung verwendeten Stroms ab. Wird der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen, kommt es zum "ökologischen Rucksack". Damit bezeichnet die Studie das Phänomen, dass sich ein Elektroauto bis zu einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern von der Gesamtbilanz beim CO2-Ausstoss sogar über dem Niveau von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor befindet. Das klingt widersprüchlich, ist es aber nicht, weil hier auch die CO2-Emissionen bei der Herstellung der Fahrzeuge und der Technik und Infrastrukturen für die Stromproduktion mit berücksichtigt werden.


Für wen rechnet sich der Kauf von Elektrofahrzeugen?

Hier spielen vor allem zwei Faktoren eine wichtige Rolle. Das sind einerseits die tägliche Fahrleistung und andererseits die Jahresfahrleistung. Elektrofahrzeuge lohnen sich vor allem für denjenigen, bei denen regelmäßig höhere Zahlen von Kurzstreckenfahrten anfallen. Daraus zieht die Fraunhofer-Studie den Rückschluss, dass das Elektrofahrzeug für die Berufspendler eine wirtschaftlich interessante Alternative zum Auto mit Verbrennungsmotor ist. Das trifft vor allem auf die Pendler zu, die in Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern leben. Außerdem ziehen die Forscher das Fazit, dass fast die Hälfte der als Käufer der Elektrofahrzeuge infrage kommenden Interessenten aus der typischen deutschen Kleinstadt kommt.

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