Testsieger ist der Hybrid Lexus CT 200h
Japanische Fahrzeughersteller bauen derzeit die umweltfreundlichsten Autos. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die der Verkehrsclub Deutschland (VCD) vergangene Woche in Berlin vorgestellt hat. In der VCD-Umweltliste schnitten dieses Jahr vor allem japanische Autos mit Hybrid-Motor gut ab, hingegen schaffte es nur ein einziger deutscher Hersteller in die Top Ten.
Nach Ansicht des Verkehrsclub Deutschlands (VCD) investieren Automobilhersteller in der Bundesrepublik noch immer zu wenig in die Entwicklung klimafreundlicher Fahrzeuge. Denn während die hybridbetriebenen Fahrzeugmodelle japanischer Hersteller die Umwelt laut der neuen Vergleichsstudie derzeit am wenigsten belasten, schneiden die meisten deutschen Modelle im Vergleich eher schwach ab. Die ersten vier Plätze in der Gesamtwertung belegen Fahrzeuge des japanischen Automobilherstellers Toyota, gefolgt von zwei Wagen des Herstellers Honda. Als bestes deutsches Fahrzeug konnte sich ein besonders verbrauchsarmes Modell des VW Polo den siebten Platz sichern. In seiner jährlichen Vergleichsstudie untersucht der VCD Fahrzeuge hauptsächlich in Hinblick auf den Ausstoß von Treibhausgasen, doch auch das Ausmaß an Lärm sowie die Schadstoffbelastung fließen in die Bewertung ein.
EU-Emissionsziele schon heute realisierbar
Testsieger der großen Vergleichsstudie ist in diesem Jahr der Lexus CT 200. Das Hybrid-Fahrzeug der Toyota-Luxusmarke konnte sowohl im Gesamtranking als auch in der Kompaktklasse auf ganzer Linie überzeugen. Als bester unter den Klima-Besten verbraucht das schnittige Kompaktmodell pro Kilometer gerade einmal 3,8 Liter Benzin und stößt dabei gerade einmal 87 Gramm Kohlendioxid durch Luftfilter und Auspuff aus. An diesen beachtlichen Werten sollten sich deutsche Automobilhersteller ein Beispiel nehmen.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der 2010 in Deutschland verkauften Neuwagen lag bei 151 Gramm CO2 pro Kilometer - ein Wert, den die deutschen Autohersteller eigentlich bereits 2008 laut Selbstverpflichtung erreichen wollten. Vom Emissions-Grenzwert von 95 Gramm CO2 je Kilometer, den die Europäische Union für das Jahr 2020 festgelegt hat, sind die Fahrzeughersteller der Republik demnach bislang noch weit entfernt. Im Gegenzug zeigt das aktuelle Umweltranking des VCD, dass derartige Emissionswerte bereits heute realisierbar sind. Im Durchschnitt stoßen die Pkw in den Top Ten der Gesamtwertung rund 94,4 Kilogramm Kohlendioxid pro Kilometer aus.
Deutsche Hersteller in der Kritik
Das schlechte Abschneiden der deutschen Fahrzeuge im diesjährigen Ranking verdeutlicht den Handlungsbedarf von Politik und Fahrzeugindustrie. So fordert der VCD die Politik dazu auf, strengere Verbrauchsgrenzwerte für Fahrzeuge aller Klassen festzulegen und dadurch die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Autoindustrie zur Steigerung der Energieeffizienz zu bewegen. Die einheimischen Autobauer haben sich in den vergangenen Jahren zu stark auf den profitablen Sektor der Premiumfahrzeuge konzentriert und dabei die Weiterentwicklung alternativer Antriebe wie die Hybrid-Technologie zu stark vernachlässigt, so der verkehrspolitische Sprecher Gerd Lottsiepen.
Foto: © Verkehrsclub Deutschland e.V.