Die Art der Individualmobilität wird sich verändern

(WPC) - 37 Prozent der Autofahrer würden sich beim zukünftigen Autokauf für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Dies ergab eine breit angelegte Umfrage, der beiden auf den Themenbereich nachhaltige Mobilität spezialisierten Beratungsbüros Perraudin Konzept (Hannover) und Warnstorf & Partner Consulting (Bremerhaven).

Die zumindest europaweit umfänglichste -konzernunabhängig erstellte- Endkunden- Marketingstudie zum Thema E-Fahrzeuge, ermöglicht erstmalig einen Elektrofahrzeuge zentrierten Einblick in die Wahrnehmungswelt und das potentielle Kaufverhalten der heutigen Mobilitätsgesellschaft. In mehr als 300 Stunden Interview-Zeit wurden über 1100 Seiten Datenmaterial (bei 28 Erhebungs-Fragestellungen) erfasst und aufbereitet.


Erstmals wurden u.a. folgende Themenfelder analysiert:

  • Welche Kernanforderungen stellen potentielle Käufer an ein Elektrofahrzeug?
  • Wie glaubwürdig empfinden die Konsumenten die Umwelt- und Klimaschutzinitiativen der konventionellen Automobilindustrie?
  • Wie ist der Informationsstand zum Thema Elektrofahrzeuge und über welche Quellen informieren sich die unterschiedlichen Altersgruppen und Bildungsschichten?
  • Woher soll aus Sicht der potentiellen Elektrofahrzeugkäufer der Strom für ihre Fahrzeuge kommen?
  • Spielt die Reichweitenproblematik eine Rolle?
  • Würden Auf-/Mehrpreise gegenüber konventionellen Fahrzeugen akzeptiert?
  • Welche Rolle spielen Rankinglisten bei Kaufentscheidungen?
  • Welche Bereitschaft würden potentielle Elektrofahrzeugkäufer mitbringen, ihr Fahrzeug den Energieversorgern für einen Energieaustausch/-Pufferprozess (vehicle to grid) zur Verfügung zu stellen?

"So wird zwar in Expertenkreisen bereits sehr intensiv über die Thematik der Einbindung mobiler Speicherkapazitäten in das Stromnetz nachgedacht und geforscht. Bislang hat jedoch noch niemand die mögliche Bereitschaft der potentiellen Elektrofahrzeug-Besitzer auf ihr Elektrofahrzeug, bzw. den on-board-Akku zugreifen zu lassen, abgefragt und dies in die Gesamtthematik mit einbezogen. Die diesbezügliche Stimmungslage wollten wir innerhalb dieser Erhebung unter anderem erforschen" erklärte einer der beiden Autoren Jörg Warnstorf.

Desweiteren war für die Autoren von Interesse, in wie weit die Endverbraucher in das Umwelt- und Energieeffizienzengagement der Automobilindustrie vertrauen. Dass die Konsumenten mit kritischem Blick die neuerdings immer häufiger vermarkteten Umwelt- und Klimaschutzinitiativen der unterschiedlichsten Unternehmen verfolgen, ist allenthalben bekannt. Nicht umsonst ist der neudeutsche Begriff "green washing" in aller Munde. Nur, weshalb dies auch und insbesondere im Automobilbereich so ist, wurde bislang - aus verständlichen Gründen - nicht untersucht. Die Autoren wollten hierbei jedoch nicht nur wissen wie hoch die Quote der kritischen Konsumenten ist, sondern weshalb dieser Personenkreis der Automobilindustrie ihre ´Öko-Initiativen´ nicht abnimmt. Zudem wollten die Autoren erforschen, was die Automobilindustrie unternehmen müsste, um in den Augen der Käufer diesbezüglich glaubhafter zu werden.

Auch der ´Dauerbrenner´ Reichweite - also die Energiespeicher bedingte Einschränkung der zurücklegbaren Fahrstrecke bei rein elektrischem Betrieb - wurde genauer untersucht. "Hier war es unser vorrangiges Bestreben, Mutmaßungen durch tatsächliche Endkunden-Meinungen zu ersetzen" so Mitautor Luc Perraudin.

Quelle: wp consulting