Reisen stehen in jüngerer Vergangenheit immer stärker in der Kritik. Schuld sind die negativen Auswirkungen auf das Klima. Gleichzeitig geht der Trend immer mehr in Richtung nachhaltiger Alternativen. Wo die Entwicklung steht und welche konkreten umweltfreundlichen Ausweichmöglichkeiten es gibt, beleuchtet dieser Beitrag.



Warum ist die Reisebranche so problematisch?

Bis zu zehn Prozent der globalen Treibhausemissionen hängen direkt mit dem Tourismussektor zusammen. Bei den CO2-Emissionen im Tourismussektor ist vor allem das Flugzeug für einen Großteil des Footprints verantwortlich. Aber auch Pkw erzeugen einen durchaus beachtlichen Teil. Kritiker fordern aus diesem Grund höhere Besteuerungen oder gar die Abkehr von individuellen Reisen. Dies ist sicherlich nicht die Lösung. Vielmehr ist die Suche nach alternativen und umweltfreundlichen Transportmitteln der richtige Weg.

Mietfahrzeuge – inzwischen auch emissionsfrei

Urlauber setzen oft auf Mietfahrzeuge, um sich am Urlaubsort frei zu bewegen und auch größere Strecken zurückzulegen. Das Spektrum reicht hier vom Kleinwagen, der für Städtereisen genutzt wird, bis hin zum gemieteten Wohnmobil, mit dem ganz Kanada durchquert wird. Dies zeigt, dass Mietfahrzeuge durchaus einen Teil zu den Emissionen im Tourismussektor beitragen.

Dabei gibt es bereits praktische Alternativen, wie zum Beispiel Elektrofahrzeuge als Mietwagen. E-Autos sind als Firmenwagen sowie im Privatbesitz bereits die Normalität. Als Mietwagen lässt sich ein Fahrzeug mit Elektroantrieb auch im Urlaub nutzen. Online gibt es die Möglichkeit, einen solchen Mietwagen bereits vor der Abfahrt in den Urlaub zu mieten. Für Elektrofahrzeuge sprechen die günstigen Mobilitätskosten. Elektrizität für E-Autos ist in der Regel deutlich preiswerter verfügbar als Benzin oder Diesel. Damit sind Ausflüge im Urlaub günstiger und das gesparte Geld lässt sich in Aktivitäten investieren.

Moderne E-Autos erreichen dabei Reichweiten von 500 Kilometern und mehr mit einer Akkuladung. Damit ist für die absolute Mehrheit der Aktivitäten am Urlaubsort mehr als ausreichend Reichweite gegeben. Die Fahrzeuge mit Elektroantrieb besitzen zudem einige Vorteile, die starke Argumente im Urlaub sind. Beispielsweise gibt es für diese Fahrzeuge keinerlei Einschränkungen, was die immer häufiger anzutreffenden Umweltzonen betrifft.

Ein Kompromiss sind Mietwagen mit Hybridantrieb. Bei Plug-in-Hybriden ist es möglich, kurze Strecken elektrisch zurückzulegen und bei längeren Fahrten von der Reichweite eines Fahrzeugs mit klassischem Verbrennungsmotor zu profitieren.

Alternativen zum Fliegen – so gelangen Urlauber umweltschonend ans Ziel

Ferne Ziele sind in erster Linie mit dem Flugzeug zu erreichen. Zum einen sind die Strecken so lang, dass andere Verkehrsmittel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Zum anderen sind viele Punkte bequem und direkt nur mit dem Flugzeug erreichbar. Dazu kommt, dass solche Ziele wie in der Karibik oder selbst Mallorca zu den besonders beliebten Ferienzielen gehören.

Tatsächlich gibt es in vielen Situationen gute Alternativen zum Flugzeug, die teilweise aber wenig bekannt sind. Wer beispielsweise nach Mallorca reist, kann auch auf die Fähre ab Barcelona oder Valencia zurückgreifen. Gleiches bietet sich für viele Reiseziele in Europa an, wie etwa England, Schottland, Schweden, Norwegen oder Finnland. Fährschiffe sind weniger klimaschädlich als das Flugzeug und tatsächlich gibt es bereits viele Fährschiffe, die mit LNG oder Biogas fahren, beispielsweise in die nordischen Länder.

Eine noch umweltfreundlichere Option sind Segelreisen als Alternative zu Kreuzfahrten. Die Kreuzfahrten sind zu sehr beliebten Urlaubsreisen aufgestiegen, haben aber ebenfalls einen schlechten Ruf. Segelschiffe haben gar keine Emissionen und es gibt immer mehr Anbieter, die Kreuzfahrten im Mittelmeer oder der Ostsee anbieten. Zudem ist der Vorteil bei diesen kleineren Segelschiffen, dass die Atmosphäre viel familiärer und entspannter ist.

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